bewerbung„Wissen ist Macht“ ist ein viel zitierter Satz, der es in sich hat. Wer etwas aus seinem Leben machen will, wer etwas werden will, braucht eine gute Ausbildung, gute Noten, soziale Kompetenz und vieles mehr. Vor allem Bildung entscheidet dabei über die Zukunft.

Doch nicht jedem Jugendlichen ist es vergönnt so ohne weiteres seine eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben. Besonders die soziale und ethnische Herkunft der Jugendlichen hat einen starken Einfluss auf ihre Berufslaufbahn und ihren Lebensweg. Nicht immer findet sich hier der Nährboden für die Träume, Wünsche und Ansprüche der Jugendlichen.

 

Die problematische Lage am Arbeits- und Ausbildungsmarkt ist alarmierend und weckt Redebedarf, den der CAJ-Diözesanverband Essen in seinem Papier „Vier Eckpunkte zur Lage der Jugend“ formuliert hat. „Es gibt viele Dinge über die man sprechen muss. Mein Anspruch an die Politik ist ein offener Dialog mit Jugendlichen, Jugendvertretern und Verbänden. Damit wäre ein erster Schritt getan, für und mit Jugendlichen neue Perspektiven zu entdecken und zu gestalten.“, so Stefanie Prescher, Diözesanleiterin der CAJ.

Um Nägel mit Köpfen zu machen zögerte die CAJ im Bistum Essen nicht lang und lud am Montag den 25. Mai 2009 Verantwortliche aus Politik, Kirche und Gesellschaft zu einer offenen Gesprächsrunde in die „Wunderbar“, einem CAJ-Treffpunkt in der Hauptschule an der Wächtlerstraße ein. Dort wurde das Ergebnis der CAJ-Aktion "Bewerbung auf Zukunft“ vorgestellt und der offene Dialog zwischen Jugendlichen, Politikern und CAJ gesucht.

bewerbungsmappeDer Raum war dabei voll von Wünschen und Forderungen der Jugendlichen, hatten doch rund 200 Essener Jugendliche ihre „Bewerbungen auf Zukunft!“ eingereicht, die nun den Wänden des Tagungsraums eine eindrucksvolle Kulisse verliehen. Wenige Wochen zuvor hatte der CAJ-Diözesanverband im Bistum Essen alle Jugendlichen im Übergang zwischen Schule und Beruf aufgerufen mit Hilfe vorgefertigter „Bewerbungsbögen“ ihren ganz persönlichen Blickwinkel auf die „Zukunft der Jugend“ darzustellen. „Wir wollten einfach Wissen was die Jugendlichen denken, wie sie fühlen, wovor sie Angst haben und was ihre Anliegen sind. Wenn sie sich selber im Gespräch mit der Politik nicht trauen würden, so hätten wir wenigstens die Chance in ihrem Interesse für sie zu sprechen“, so Sandra Kollmann von der CAJ.

Im Schatten einer Bewerbung im XXL-Format trafen sich schließlich rund 40 Jugendliche und Mitglieder der CAJ mit Verantwortlichen aus Politik, Kirche und Gesellschaft, um mit ihnen auf gleicher Augenhöhe über die Wünsche und Ideen der Jugendlichen zu reden. Über 2 Stunden wurde debattiert, diskutiert und gelacht. Im Fordergrund standen dabei vor allem Themen wie:

…das aktuelle Bildungssystem, seine Mängel und Chancen,

…der Ausbildungsplatzmangel und seine Folgen

…der Jugendliche, seine Wünsche, Ansprüche und Hoffnungen

…die wachsende Jugendarmut und ihre Gefahren

Alle Beteiligten waren mit Leidenschaft dabei und sichtlich erschöpft, als der Abend schließlich bei einem kleinen Snack, den Schülerinnen der Hauptschule zubereitet hatten sein Ende fand „Der heutige Abend hat gezeigt, dass der Dialog durchaus gewünscht ist. Jeder hat etwas dazugelernt und wir konnten zeigen, dass es viele junge Menschen gibt, die mit ihren Fähigkeiten und Ideen die Zukunft unserer Gesellschaft mit gestalten möchten, dazu aber auch Gelegenheit bekommen müssen“, meint Michael Jass, als er zufrieden als Letzter die Veranstaltung verlässt. In der Hand hält er eine kleine Blume, die jeder Teilnehmer des Abends zur Erinnerung bekam. Auf dem Blumentopf prangt in großen Buchstaben das Motto des Abend: „An Herausforderungen kann man nur wachsen“

Wie es weiter geht:

Schon bald fahren ein paar Jugendliche und CAJ-ler unter dem Motto „"Bewerbung auf Zukunft - Absage ausgeschlossen!" nach Berlin. Dort nehmen sie an der Großaktion des CAJ-Bundesverbandes teil. Hier steht ihnen dann u.a. Ursula von der Leyen Rede und Antwort.

Weitere Informationen hierzu unter www.caj.de