vonderleyenUnter der Motto „Bewerbung auf Zukunft - Absage ausgeschlossen!" reisten CAJ-ler aus ganz Deutschland Anfang Juli nach Berlin, um dort stellvertretend für 1,5 Millionen Jugendliche ohne Ausbildungsplatz "DIE DICKSTE BEWERBUNGSMAPPE DER WELT" an die Bundesregierung zu überreichen. Mit dabei waren auch Michael und Sebastian aus dem CAJ-Diözesanverband Essen sowie Anne, Marcel und Medin von der Jugendhilfeeinrichtung „Die Kurbel“ aus Oberhausen, die sich an der Essener CAJ-Aktion „Bewerbungsmappe XXL“ beteiligt hatten.

Berlin erwartete die Teilnehmer mit strahlendem Sonnenschein und blauen Himmelund nach und nach trudeln alle Teilnehmer in der Hauptstadt ein.

Nach einem kleinen Snack geht es in die erste Gesprächsrunde und schon hier wird deutlich: Alle haben das gleiche Ziel, hohe Erwartungen an die kommenden Tage und ein Hauch von Euphorie liegt in der Luft als einer nach dem Anderen im Zimmer verschwindet, um noch etwas Kraft für die nächsten Tag zu tanken. Schlafen für den Erfolg!

Und so ging’s weiter: Eine Erzählung aus Sicht der Teilnehmer.

Schon um 8 Uhr in der Frühe starten wir mit einem Morgenimpuls und nach dem ersten Kaffee sind auch die Letzen wach. Nun gilt es das Treffen mit Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen vorzubereiten. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns, unser Bild von der Gesellschaft plastisch darzustellen. Jeder von uns mimt einen Stereotyp und platziert diesen mitten in oder auch außenhalb der Gesellschaftsmitte. So füllt sich der Raum der Gesellschaft mit Arbeitslosen, Studienabbrechern, Lehrlingen und Schülern. Alle haben Perspektiven, Probleme und vor allem auch ihren Platz in unserer Gesellschaft. Nachdem wir alle Rollen besprochen haben, geht es dann auch schon los in die Innenstadt. Wir nehmen uns noch kurz die Zeit für einen kleinen Mittagssnack und dann sitzen wir auch schon im Ministerium. Eine kurze Einführung in die Arbeit des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bildet den Einstieg, dann wechseln wir die Räumlichkeiten. Jetzt kann es losgehen. Gespannt warten wir auf das Erscheinen der Ministerin. Berlin GesellschaftsbildWas wird sie wohl von unserem Gesellschaftsbild halten?Wenig später ist sie da, begrüßt jeden von uns freundlich und vor allem jeden einzelnen persönlich. Sportlich und aktiv geht es weiter, die Zeit ist schließlich knapp. So starten wir dann auch ohne große Umschweife mit der Präsentation unsere Vorstellung von Gesellschaft und sehen eine interessierte Ministerin, die sich aufmerksam das Schauspiel anschaut. Am Ende präsentieren Medin und Sebastian stellvertretend für alle gesammelten Bewerbungen ihre „Bewerbung auf Zukunft“. Frau von der Leyen wirkt beeindruckt und sucht das Gespräch. Sie lobt unser Engagement und beschreibt die Schwierigkeit, die sich vielen Menschen in unserer Gesellschaft stellen. Ihre Worte sind ehrlich und fair. Es wird noch einige Zeit diskutiert und wir fühlen uns verstanden. Leider ist das Treffen viel zu schnell vorbei und unsere Mission endet schließlich mit der Übergabe der „Dickste Bewerbungsmappe der Welt“, die die „Bundesjugendministerin“ im Namen der Bundesregierung aus den Händen der Ehrenamtlichen CAJ-Bundesvorsitzenden Eva-Constanze Selk (24) sowie des 19 jährigen Mendit Ljatifi entgegennimmt. Glücklich verlassen wir dann das Ministerium.

Den Rest des Tages verbringen wir in der Berliner Innenstadt, besuchen das Brandenburger Tor, gehen einkaufen und Treffen uns schließlich alle gegen Abend zu einer Bootstour über die Spree. Die Tour gibt neue tolle Einblicke in diese großartige Stadt und verblüfft selbst alte Berlin-Hasen. Am Ufer der Spree genießen wir dann noch ein paar gesellige Stunden in der Abendsonne bevor es zurück in die Unterkunft geht.

Der letzte Tag vergeht wie im Flug. Wir verbringen etwas Zeit beim Sightseeing und treffen uns gegen Abend mit der BDKJ Bundesvorsitzenden Ursula Fehling. Auch Sie ist sehr angetan von unserem Engagement und auch hier hinterlassen wir mit unserer „BEWERBUNGSMAPPE XXL“ einen bleibenden Eindruck. Danach ruft das Berliner Nachtleben. Am nächsten Morgen sind jedem von uns die Strapazen der letzten drei Tage anzumerken. Anstrengend war es, aber dennoch hat es sich gelohnt. Wir haben unsere Mission erfüllt und als Sprachrohr für Jugendliche wie auch als CAJ einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Gegen Mittag verabschieden sich die ersten Teilnehmer und besteigen den Zug in Richtung Heimat. Die Sonne lacht immer noch als auch die Essener Teilnehmer den Bahnhof zuhause erreichen. Sie wirken glücklich. „Das war wirklich Politik hautnah. Ich hoffe der Dialog zwischen Politik und Jugend wird weiter ausgebaut. Wir haben viel zu sagen. Man muss uns nur zuhören wollen.“, findet Sebastian Holtze die passenden Worte für einen durchweg gelungenen Besuch in Berlin.

Weitere Informationen rund um das Projekt: www.caj-essen.de