Fotos Übergabe Bewerbung XXL„Bleiben Sie der Stachel im Fleisch unserer Kirche und Gesellschaft “ Mit diesen Worten ermutigt Bischof Dr. Franz – Josef Bode die Mitglieder der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) bei seinem Besuch in der Zeche Carl in Essen, sich weiterhin für benachteiligte Jugendliche einzusetzen.

Zusammen mit dem CAJ Bundesverband überreichte der CAJ Diözesanverband Essen eine Bewerbungsmappe im XXL - Format an den Vorsitzenden der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Bode in der Zeche Carl. Die rund 30 Zentimeter dicke Mappe ist das Ergebnis einer Aktion der CAJ, an der sich im Bistum Essen rund 200 SchülerInnen von Haupt- ,Real- und Förderschulen beteiligten. Bundesweiten waren es sogar über 2.000 Jugendliche.

„Wir sind stolz darauf, mit unserer Aktion „Bewerbung XXL“ vielen Jugendlichen eine Plattform gegeben zu haben, in der sie ihre Fähigkeiten, Zukunftsideen und Forderungen ausdrücken können“, so Monika Iffland, hauptamtliche Diözesanleiterin der CAJ. Einer der Jugendlichen ist Marcel S. (18 Jahre). Marcel möchte gerne eine Ausbildung zum Koch machen. Ein Hindernis auf seinem Weg zum Auszubildenden ist der ihm noch fehlende Hauptschulabschluss.

Fotos Übergabe Bewerbung XXL Marcel mit Bischof BodeMarcel S. gehört eher zu den Jugendlichen, die regulär gar nicht in den Wirkungskreis von Kirche kommen, weil er befürchtet, dort als ehemaliger Förderschüler ohne Schulabschluss nicht willkommen zu sein, bzw. nicht genug Geld zu haben, um mit den anderen Jugendlichen mithalten zu können.

Bei der Übergabe der Bewerbungsmappe forderte die CAJ Bischof Bode und die Kirchen auf, noch mehr zur Verbesserung der Situation von Jugendlichen ohne Ausbildung zu tun. Dass Millionen von Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz haben, ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern muss auch die Kirche berühren. Zum einen haben die christlichen Kirchen als zweitgrößter Arbeitgeber in diesem Land eine besondere Rolle in den Fragen von Ausbildung junger Menschen. Zum anderen soll die Kirche Anwalt und Stimme derer sein, die am Rande unserer Gesellschaft stehen.

„Es darf in unserer Kirche nicht vorkommen, dass insbesondere junge Menschen keinen Platz in ihr finden. Dazu sind wir alle aufgefordert“, so Bischof Bode im Hinblick auf das Standbild, das die anwesenden CAJlerInnen aus Essen, Münster sowie TeilnehmerInnen aus der Einrichtung der Jugendberufshilfe Kurbel (Oberhausen) bei der Übergabe der Mappe zu „Mein Platz in der Kirche“ dargestellt haben.

„Dafür zu sorgen, dass jeder junge Mensch, unabhängig von seiner familiären Herkunft, sozialen Status und Bildungsart seinen gebührenden Platz in unserer Kirche und in unserer Gesellschaft findet, ist eine Aufgabe aller “, darüber sind sich an diesem Abend Jugendliche, Verantwortliche der CAJ, Vertreter des BDKJ, Ehrenamtler aus verschiedenen Gemeinden und Jugendprojekten und der  Bischof einig. „Nicht nur wir können von der Kirche profitieren, auch die Kirche von uns!“ so Stefanie Prescher, ehrenamtliche Diözesanleiterin  der CAJ Essen.

Bischof Bode zeigte sich beeindruckt von der Aktion und bedankte sich ausdrücklich für „das Zeichen“, das mit der Mappe gesetzt wurde. Er sprach von der CAJ als Verband, „der mit klarem Profil und Zielgruppe wertvoller Teil der Kirche“ ist und ermutigte sie, weiterhin „Stachel im Fleisch unserer Kirche und Gesellschaft“ zu bleiben.